Ehrenamtsabend „Miteinander – Füreinander“: Stadtverwaltung ehrt knapp 150 Frauen und Männer für ihr umfangreiches bürgerliches Engagement
Freiwillige Arbeit hat großen Wert
Wertheim. Sie engagieren sich in der Vereinsarbeit und bei der Nachbarschaftshilfe, sind dabei wenn es um die Pflege öffentlicher Grünanlagen geht oder um die Kriegsgräberfürsorge, ohne sie wäre die Kinder- und Jugendarbeit nicht möglich oder würden mancher Orts der Schnee liegenbleiben.
Das ist nur ein Ausschnitt der Aktivitäten der fast 150 Frauen und Männer, die deshalb von der Stadt Wertheim in diesem Jahr eingeladen wurden, um ihr bürgerschaftliches Engagement zu würdigen.
Es war ein festlicher, vor allem aber ein fröhlicher Freitagabend in der Aula Alte Steige, den Elias Hepp mit einer Sonatine von Johann Dussek eröffnete. Mit dem Elton John-Hit „Sorry seems to be the hardest word“ und „Weekend Fever“ von Daniel Hellbach lieferte der erst zehnjährige Nassiger, Klavierschüler von Fedra Blido in der Jugendmusikschule, weitere Kostproben seines Talents.
Zur Ankündigung und Hoffnung von Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, „dieser Abend soll Freude machen“, hatte Elias damit schon seinen Beitrag geleistet.
Mit der Veranstaltung unter dem Motto „Miteinander – Füreinander“, die seit 2000 zunächst jährlich, dann zweijährlich stattfindet, wolle man den Wert der Arbeit unterstreichen, den die Ehrenamtlichen täglich für die Gemeinschaft leisteten, betonte der Oberbürgermeister. Man wolle die große Bandbreite des Engagements sichtbar machen, die Gelegenheit geben, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, „vor allem aber wollen wir heute danke sagen“.
Stadt ist stolz auf ihre Vereine
Wertheim, das hatte Mikulicz schon eingangs seiner Rede unterstrichen, sei stolz auf ihre lebendige und vielfältige Vereinslandschaft und schätze sich glücklich, dass Bürgersinn, Solidarität und Selbsthilfe so groß geschrieben würden. Das Ehrenamt, das unbezahlt, aber auch unbezahlbar sei, trage entscheidend zum sozialen Klima in der Stadt bei. „Die Vereine sind der Kitt in unserer Gesellschaft.“ Natürlich vergaß der Redner bei der Gelegenheit nicht zu erwähnen, dass die Unterstützung des Ehrenamtes seit vielen Jahren hohe Priorität in Gemeinderat und Verwaltung genieße.
Der am Abend zuvor vom zuständigen Ausschuss einstimmig zur Beschlussfassung empfohlene Haushalt für das Jahr 2012 beinhalte die unveränderte Vereinsförderung, verriet Mikulicz und verband dies mit der Versicherung, „Gemeinderat und Oberbürgermeister stehen dazu, auch in den kommenden Jahren“.
Überzeugendes Vokalquintett
Den guten Worten des Stadtoberhauptes folgte die gute Unterhaltung. Dafür war in diesem Jahr die A-cappella-Gruppe „Disharmonie“ aus Rothenburg zuständig. Nun ist man in Wertheim in diesem Genre nicht zuletzt dank der Lokalmatadore „Stimmmix“ und ihrer regelmäßigen Konzerte mit befreundeten Gruppen viel Gutes gewöhnt. Gleichwohl überzeugte das Quintett – bestehend aus Wolfgang Korn, Peter Kayczyk, Stefan Reihs, Thomas Schleicher und Kai Steger – mit seinem Repertoire aus gecoverten Hits und neu betexteten, bekannten Songs.
Reichlich Applaus
„Wir sind vom Schenkel bis zum Knie Disharmonie“, stellten sich die Fünf musikalisch vor und straften sich in der folgenden knappen Stunde selbst Lügen mit sehr schön harmonischem Gesang. Mit mal hintersinnigem, mal frech-derbem Humor, mit englischen Liedern, denen das unverkennbar fränkische Idiom der Interpreten eine besondere Note gab, mit „kleinen, subtilen Botschaften an den weiblichen Teil der Bevölkerung“ oder mit Klagen, die man zwar schon oft, so aber nur selten gehört hat, erntete „Disharmonie“ reichlich vom „Brot des Künstlers“, Applaus nämlich. Die Zugabeforderungen zeigten, dass die Veranstalter mit der Wahl dieses Programmpunktes goldrichtig lagen.
Als „Zugabe“ des Ehrenamtsabends zeichnete OB Mikulicz schließlich, wie es Tradition ist, zwei Personen stellvertretend für alle Eingeladenen aus. Als älteste Teilnehmerin war dies die 72-jährige Hedwig Diehm aus Sachsenhausen für ihr langjähriges Engagement bei der Pflege öffentlicher Grünanlagen. Als zumindest offiziell an diesem Abend Jüngster wurde Sebastian Schmid aus Dörlesberg geehrt. Der 20-jährige ist in der Kinder- und Jugendarbeit des örtlichen FC sehr aktiv. ek
Elmar Keller schrieb für die Fränkische Nachrichten
Eigene Anmerkung:
In diesem Jahr erhielten wir eine Einladung und wurden für unserer langjähriges Engagement rund um unseren Stadtteil Reinhardshof in besonderen für die Organisation des Reinhardhoffest geehrt.